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Wenn ich an Schweden denke, dann denke ich auch automatisch immer an Kanelbullar, die schwedische Zimtschnecken. Der Geruch von frisch gebackenen Zimtschnecken ist einfach umwerfend. Oder was denkst Du?
Ich habe vor ein paar Tage für ein paar meiner Schwedisch-Kurs-Teilnehmer auch Kanelbullar gebacken. Und ich kann Dir sagen, es war ein Wunder und hat mich sehr viel Überwindung gekostet, nicht alle gleich aufzuessen. Das Aufessen habe ich den Teilnehmern überlassen, was auch ziemlich schnell ging. Zimtschnecken sind auch einfach zu lecker.
Geschichte der Zimtschnecke
Wusstest Du, dass es in Schweden einen Tag der Zimtschnecke gibt? Und dieser ist genau heute, am 4. Oktober. So lange gibt es diesen besonderen Tag aber noch nicht, denn erst 1999 wurde er eingeführt. Zum 40-jährigen Jubiläum des Vereins des „Selbstgebackenen“ (ich weiß leider keine andere Übersetzung des „Hembakningsrådet“) wollte dieser mehr auf die Tradition der Hefeteilchen in Schweden aufmerksam machen. Also wurde Kanelbullens Dag eingeführt. Es gab aber auch noch einen zweiten Grund: man wollte den Verkauf von Hefe, Mehl, Zucker und Margarine steigern. Ob das geglückt ist? Zahlen dafür habe ich keine herausgesucht. Aber es werden ca. 8 Millionen, also als Zahl geschrieben: 8.000.000, Zimtschnecken am Kanelbullens Dag verkauft. Nur an diesem Tag!
Obwohl die Geschichte der Zimtschnecke noch recht unerforscht ist, weiß man, dass sie aus Schweden stammt. In den 1920er Jahren ist sie entstanden. Sie wurde aber erst in den Nachkriegsjahren populär. Die Zutaten Mehl, Zimt, Butter und Zucker waren vorher einfach zu teuer für die meisten Leute.
Bekannt ist auch, dass 1952 ein Kanelbulle in Alingsås, zufälligerweise ein Ort in der Nähe wo ich meine zwei Schwedenjahre verbracht habe, 10 Öre gekostet hat. Somit konnten sich auch die Schulkinder in der Frühstückspause ein Hefeteilchen kaufen. 100 Öre sind eine Krone. Wie der Umrechnungskurs damals zur deutschen Währung war, das kann ich leider nicht sagen.
Rezept
Was brauchst Du also für einen Satz Zimtschnecken, damit auch Dein Zuhause so schön nach frischen Kanelbullar riecht? Eins schon mal vorweg, egal, wie viele Kanelbullar du backst, es werden immer zu wenig sein.
Das Rezept, nachdem ich immer backe, ist dies hier:
Teig:
- 150 g Margarine oder Butter
- 500 ml Milch
- 50 g Hefe
- ½ TL Salz
- 100-150 ml Zucker
- 1 ½ TL Kardamomkerne oder 2 TL gemahlenen Kardamom
- ca. 1300 ml Weizenmehl
Füllung:
- 75-100 g Margarine oder Butter
- 100 ml Zucker
- 2 TL Zimt
Garnierung:
- 1 Ei
- Hagelzucker und/oder gehackte Mandeln
Das Fett in einem Topf schmelzen lassen. Die Milch dazugeben und alles erwärmen bis es ca. 37°C hat.
Die Hefe in einer Schüssel und etwas Milch auflösen. Den Rest der Milch dazutun und auch das Salz, Zucker, Kardamom und ca. 2/3 des Mehls.
Den Teig bearbeiten bis er schön glänzt und geschmeidig ist. Das restliche Mehl dazugeben. 100 – 200 ml für später aufheben. Der Teig ist perfekt, wenn er sich von den Seiten der Schüssel löst.
Etwas Mehl auf die Oberfläche geben, damit diese nicht austrocknet. Mit einem Tuch abdecken und an einen zugfreien Ort stellen, damit der Teig bis zur doppelten Größe gehen kann.
Den Teig noch ein paar Minuten in der Schüssel und anschließend auf der bemehlten Arbeitsfläche bearbeiten. Dabei das restliche Mehl mit einkneten. Den Teig in zwei Hälften teilen und jeweils zu einem Rechteck ausrollen.
Die Zutaten für die Füllung zusammenrühren und auf die beiden Hälften verteilen. Den Teig von der Längsseite her einrollen und in gleichgroße Schnecken schneiden. Entweder mit der Schnittseite in Papierförmchen legen oder auf Backpapier. 
Unter dem Tuch noch einmal bis zur doppelten Größe gehen lassen.
Danach mit dem Ei einpinseln und mit Hagelzucker und/oder Mandeln bestreuen.
Bei 225°C im vorgewärmten Backofen ca. 8-10 Minuten backen.
Smaklig måltid! (Guten Appetit!)
Ich habe bei der Recherche noch einen Tipp gefunden, den ich auch unbedingt ausprobieren möchte. Die Butter für den Teig sollst Du danach nicht schmelzen lassen. Einfach zimmertemperiert in den Teig in kleinen Stückchen geben.
Und für einen schönen Glanz der Teilchen das Eigelb einfach mit ein wenig Salz und Wasser vermischen.
Ob das also klappt, kann ich noch nicht sagen. Ich werde aber berichten, wenn ich das ausprobiert habe.
Natürlich kannst Du auch die Rezepte verfeinern. Ich habe ein paar Vorschläge gefunden, die sich auch sehr lecker anhören und unbedingt ausprobiert werden wollen:
- Marzipanrohmasse
- Haselnusscreme
- Kokos und Himbeeren
- Äpfel
- Blaubeeren & Vanillecreme
Hast Du noch ein anderes Rezept, dass Du mit uns teilen möchtest? Oder vielleicht noch einen Tipp, der die Zimtschnecken noch luftiger und saftiger macht? Schreib sie in die Kommentare!
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